Produktionseffizienz
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Produktionseffizienz steigern: Mit diesen 5 Dingen kann das auch Ihr Team schon morgen

Nicht jedes Instandhaltungsprojekt muss sich über Monate und Jahre hinziehen. Es gibt auch ein paar ganz einfache Maßnahmen, die schnelle Erfolge bringen. Wir zeigen Ihnen fünf Dinge, mit denen Ihr Instandhaltungsteam schon morgen starten kann, um die Effizienz in der Instandhaltung und damit auch in der Produktion zu steigern. Und ganz nebenbei zeigen Sie damit, dass Ihr Instandhaltungsteam ein wertvolles Asset für Ihr Unternehmen ist.

Eine ordnungsgemäße Instandhaltung der Maschinen und Anlagen ist für die Steigerung der Produktionseffizienz unerlässlich. Sie stellt sicher, dass die effektive Gesamtanlagenleistung (TEEP) so hoch wie möglich ist. Mit einer effizienten vorbeugenden Instandhaltungsstrategie sorgen Sie dafür, dass Ihre Anlagen optimal funktionieren. Damit gewinnen Produktion, Instandhaltung und letztlich das Unternehmen.

  1. Sie halten geplante Ausfallzeiten kurz.
    Werden Anlagen regelmäßig überprüft, können Sie Fehler finden und beheben, bevor sie große Ausfälle verursachen und damit die Produktion unterbrechen. Ein solider Zeitplan für solche vorbeugenden Instandhaltungsmaßnahmen hilft dabei, die geplanten Ausfallzeiten mit der Produktion abzustimmen und möglichst kurz zu halten.
  2. Sie haben ein funktionierendes System zur Behebung von Störungen.
    Mit einer Strategie zum Finden, Analysieren und Beheben von Fehlern können Sie wiederkehrende Störungen direkt bei der Wurzel packen und die Ursache beheben. So beseitigen Sie die Probleme, die sich am stärksten auf Ihre Anlagenverfügbarkeit und Produktionsqualität auswirken.
  3. Sie können Schichtwechsel besser koordinieren.
    Ein besserer Schichtwechsel in der Instandhaltung bedeutet, dass Sie Technikern schnell und präzise die richtigen Informationen übermitteln. Dazu gehört eine Übersicht darüber, welche Arbeiten wann erledigt werden müssen und welche Hindernisse der Arbeit im Weg stehen könnten.
  4. Sie stellen sicher, dass SOPs (Standard Operating Procedures) klar sind und eingehalten werden.
    In den Standardarbeitsanweisungen werden die Bediener darin geschult, routinemäßige Wartungsarbeiten durchzuführen, damit die Maschinen mit weniger Ausfällen und Unfällen betrieben werden können.

Was können Sie nun also konkret tun, um diese Vorteile für sich zu nutzen?

Produktionseffizienz Tipp 1: Optimieren Sie Ihre Instandhaltungsintervalle.

Sind die Instandhaltungsintervalle zu eng, verschwenden Sie wertvolle Zeit damit, nicht vorhandene Ausfälle zu verhindern, und Sie greifen in eine intakte Anlage ein. Sind die Instandhaltungsintervalle zu weit, riskieren Sie ungeplante Ausfälle zwischendurch. In beiden Fällen leidet die Ihre Produktionseffizienz.

Die gute Nachricht: Ihr Instandhaltungsteam kann einiges tun, um das richtige Gleichgewicht zwischen zu vielen und zu wenigen Wartungsarbeiten zu finden:

  • Verwenden Sie Wartungsprotokolle, um die Ausfallrate bei vorbeugenden Wartungsmaßnahmen zu ermitteln. Beginnen Sie mit den Wartungsarbeiten, die am längsten dauern oder am meisten kosten.
  • Wenn Sie in Ihrer präventiven Instandhaltung regelmäßig korrektive Arbeiten durchführen, behalten Sie die Häufigkeit bei.
  • Stellen Sie dabei nur selten Fehler fest, verlängern Sie die Zeit zwischen den Inspektionen.
  • Wenn eine Maschine zwischen den Inspektionen häufig ausfällt, versuchen Sie, Ihren Wartungsintervall zu verkürzen, oder ermitteln Sie Ihre Intervalle nicht zeitbasiert, sondern nutzungs- oder leistungsbasiert.

Produktionseffizienz Tipp 2: Finden Sie Maschinen, die Sie im laufenden Betrieb warten können.

Einige Routinewartungen können durchgeführt werden, während eine Maschine noch in Betrieb ist. Finden Sie heraus, ob es Anlagen in Ihrer Produktion gibt, an denen Ihr Team sicher arbeiten kann, während sie in Betrieb sind.

Vielleicht können Sie nicht alle Arbeiten durchführen, weil manche Bereiche einer Maschine nicht sicher zugänglich sind, während sie in Betrieb ist. Prüfen Sie, ob eine Teilwartung möglich ist und ob sie sich positiv auf die Leistung der Maschine auswirkt.

Produktionseffizienz Tipp 3: Machen Sie die Funktionsweise Ihrer Anlagen transparent.

Erstellen Sie eine verbindliche Liste mit Anweisungen für den Betrieb von Geräten und häufigen Problemen, die Sie kennen sollten. Sie können eine Fehler-Möglichkeits und -Einfluss-Analyse (FMEA) verwenden, um eine Liste mit häufigen Fehlern zu erstellen, die bei jeder Anlage auftreten. Dies kann auch Warnzeichen für Ausfälle enthalten.

Wenn diese Informationen klar beschrieben und leicht zugänglich sind, haben die Bediener die Möglichkeit, die ersten Anzeichen eines Ausfalls zu erkennen und rechtzeitig die Instandhaltung zu benachrichtigen, damit das Problem behoben werden kann. Die Mitarbeiter sind in der Lage, potenzielle Probleme zu erkennen und sie entsprechend zu melden.

Produktionseffizienz Tipp 4: Analysieren Sie Ihre Arbeitsaufträge.

Ihre Arbeitsaufträge liefern Ihnen wichtige Daten darüber, an welchen Stellen im Prozess Ihr Instandhaltungsteam noch effizienter arbeiten kann. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie genauer hinschauen:

  • Verzögert sich Ihre Instandhaltung immer wieder wegen nicht verfügbarer Teile, sollten Sie den Beschaffungsprozess dafür überprüfen. Wann werden Bestellungen von Ersatzteilen ausgelöst? Passen die Zyklen oder sollten sie ggf. nachjustiert werden? Vielleicht hilft es auch, Bauteile-Sets zusammenzustellen für häufige Reparaturen, aus denen sich Ihr Team im Fehlerfall schnell bedienen kann.
  • Werden Probleme falsch diagnostiziert oder finden Sie keine Anweisungen zur behebung des Fehlers, lohnt es sich, Ihre Dokumentation unter die Lupe zu nehmen. Sind Aufgabenlisten, Fehlercodes und Beschreibungen eindeutig und klar formuliert? Fügen Sie Ihren Arbeitsaufträgen Fotos, Handbücher und andere hilfreiche Dokumente bei, damit Ihr Team alle nötigen Informationen zur Hand hat.
  • Können Teammitglieder Arbeitsaufträge häufig nicht erfolgreich erledigen, verfügen sie vielleicht nicht über die nötige Qualifikation für den jeweiligen Job. Schreiben Sie in den Arbeitsauftrag, welche Fähigkeiten oder Zertifizierungen für bestimmte Instandhaltungsarten erforderlich sind.

Produktionseffizienz Tipp 5: Fragen Sie Ihr Team, was es am meisten behindert.

Daten aus Geräten und Arbeitsaufträgen sind hilfreich. Manchmal reicht es jedoch schon, einfach die Leute zu fragen, die die Arbeit tatsächlich machen. Sie werden Ihnen genau sagen können, welche Hindernisse sie bei ihrer Arbeit stören. Fragen Sie einfach Ihre Techniker:

  • Gibt es Dinge, die euch regelmäßig davon abhalten, eure Arbeitsaufträge rechtzeitig auszuführen?
  • Gibt es Aufgaben, bei denen ihr häufig von der Maschine weggehen müsst?
  • Sind alle Informationen und Teile leicht zugänglich für euch? Wenn nicht, warum?
  • Welche Informationen würden euch helfen, eure Arbeit effizienter zu erledigen?
  • Gibt es Prozesse oder Systeme, die wir verbessern sollten?

Fazit

Instandhaltung wird von vielen Unternehmen als Kostenfaktor betrachtet und hat einen entsprechend niedrigen Stellenwert in vielen Unternehmen. Mit einfachen kleinen Verbesserungen haben Sie jedoch die Möglichkeit, die Effizienz in der Instandhaltung und damit in der Produktion zu steigern. Laufen die Maschinen rund, kann Ihr Unternehmen mehr, schneller und mit weniger Aufwand produzieren. Das bedeutet zufriedene Kunden, wachsende Umsätze und höhere Renditen.

Nehmen Sie sich eins dieser fünf Dinge gleich morgen vor und setzen Sie es in Ihrem Team um. Sie werden überrascht sein, welch große Auswirkungen so kleine, regelmäßige Verbesserungen auf die Gesamteffizienz Ihres Teams haben. Und ganz nebenbei zeigen Sie damit, dass Ihr Instandhaltungsteam ein wertvolles Asset für Ihr Unternehmen ist.

 

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